Patrick
Collon ist Sohn einer englischen Mutter und eines belgisch-russischen
Vaters. Nach dem Besuch des Eton College fing Collon eine
Orgelbauerlehre in Österreich bei Meister Wilhelm Zika an. Gleichzeitig
besuchte er das Linzer Konservatorium und wirkte als einer der Organisten an der
Brucknerorgel in Sankt-Florian. 1964 besuchte er gemeinsam mit Gerald
Woehl die Meisterschule in Ludwigsburg. Neben
der Wahrnehmung des Unterschieds zwischen fabrikmäßig gebauten Orgeln
und handwerklich gebauten mechanischen Orgeln wie zum Beispiel der van
Vulpen-Orgel auf der Weltausstellung in Brüssel 1958 beeindruckte ihn
besonders die 1959 von Ahrend & Brunzema gebaute Orgel in
Scheveningen. 1966 gründete Patrick Collon seine eigene Orgelbaufirma
in Brüssel. Sein opus 1 ist die einmanualige Orgel der englischen
Kirche in Brüssel 1967. Die Restaurierung verschiedener italienischer
Orgeln des 17. Jahrhunderts in Istrien machte ihn mit diesem prägnanten
Nationalstil vertraut. Der Organist Marcel Druart machte Collon
später mit dem klassischen französischen Orgelstil der Barockzeit
bekannt. Seine erste Orgel in diesem Stil baute er 1977 für das
Konservatorium in Antwerpen. Enge Kontakte mit dem Brüsseler
Instrumentenmuseum und dem Museum Vleeshuis in Antwerpen eröffneten ihm
weitere Horizonte. Anfang der 1980er Jahre faszinierten Patrick Collon
die Orgeln Kastiliens. 1985 baute er für eine Kirche in Brüssel seine
erste Orgel im klassischen spanischen Stil des 18. Jahrhunderts.
Weitere Instrumente in dieser Richtung baute er für die John Carroll
University in Cleveland/Ohio 1991, für Nussdorf am Attersee 1998, für
die Musikhochschule Hannover 2001, für die Musikhochschule Malmö 2002
und schliesslich 2003 in Caravaca de la Cruz im Süden von Spanien.
Collons große Orgel in der Marienkirche am Stiftberg in Herford von
2004 ist eine Zusammenfassung aus allen diesen Erfahrungen.
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